Markus Beyer

* 28.04.1971 in Erlabrunn
† 03.12.2018 in Berlin

Angelegt am 04.12.2018
6.774 Besuche

Über den Trauerfall (8)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Markus Beyer, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Markus Beyer

04.12.2018 um 17:12 Uhr von Redaktion

 

Markus Beyer (* 28. April 1971 in Erlabrunn; † 3. Dezember 2018 in Berlin) war ein deutscher Profi-Boxer und WBC-Weltmeister im Supermittelgewicht.

Amateurkarriere

04.12.2018 um 17:10 Uhr von Redaktion

 

In seiner langjährigen Amateurkarriere gewann Rechtsausleger Beyer 235 von 274 Kämpfen. Bereits als Jugendlicher konnte er Erfolge feiern und wurde für die SG Wismut Gera startend in der DDR Schüler-, Jugend- und Juniorenmeister. 1988 gewann er auch den Titel bei den DDR-Meisterschaften der Senioren und wurde in Danzig, mit einem Finalsieg gegen den Rumänen Zoltan Lunka, Junioreneuropameister im Fliegengewicht (51 kg). Im Jahr 1989 boxte Beyer bei den Juniorenweltmeisterschaften in Bayamón (Puerto Rico) und erreichte dort im Federgewicht (57 kg) das Finale, wo er gegen den Puerto-Ricaner Carlos Febres nach Punkten 20-27 verlor.

 

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Beyer 1993 und 1995 auch Deutscher Meister im Halbmittelgewicht (71 kg), 1994 unterlag er im Finale Mario Veit. Bei den Weltmeisterschaften 1993 im finnischen Tampere schied er im Achtelfinale aus, er verlor gegen den Rumänen Francisc Va?tag 3-13. Im Jahr 1995 erreichte er bei den Titelkämpfen in Berlin einen dritten Platz, dort verlor er im Halbfinale gegen Va?tag 4-8. 1996 unterlag Beyer erneut Va?tag im Finale der Europameisterschaften in Vejle (Dänemark) 4-14.

 

Beyer nahm für Deutschland zweimal an Olympischen Spielen teil, scheiterte allerdings jeweils frühzeitig: 1992 in Barcelona verlor er im Achtelfinale durch Abbruch in der ersten Runde gegen den Kubaner Juan Carlos Lemus. 1996 in Atlanta gelang ihm ein Sieg (17-12) gegen den dreimaligen Amateurweltmeister Va?tag, er scheiterte dann aber im Viertelfinale an dem Kasachen Jermachan Ibraimow 9-19.

Profikarriere

04.12.2018 um 17:09 Uhr von Redaktion

 

1996 wurde Markus Beyer Profi und wurde vom Promoter Wilfried Sauerland unter Vertrag genommen. Sein Trainer wurde Ulli Wegner, der ihn auch schon als Amateur trainierte. In seinem 17. Profikampf bekam Beyer erstmals die Gelegenheit, um einen Weltmeistertitel zu kämpfen. Am 23. Oktober 1999 gewann er mit einem Punktsieg gegen den Briten Richie Woodhall den WBC-Titel im Supermittelgewicht. Er war erst der dritte Deutsche nach Max Schmeling und Ralf Rocchigiani, dem es gelang, im Ausland Weltmeister zu werden.

 

Bereits in der zweiten Titelverteidigung am 6. Mai 2000 verlor er den Gürtel allerdings aufgrund eines technischen Knockouts in der zwölften Runde an Glenn Catley. In den folgenden drei Jahren arbeitete sich Beyer mit acht Siegen wieder in der Rangliste nach oben und bekam einen erneuten Titelkampf gegen den amtierenden WBC-Weltmeister, den Franko-Kanadier Éric Lucas. Durch einen knappen Punktsieg wurde er am 5. April 2003 erneut Weltmeister. Seine erste Titelverteidigung absolvierte er im August 2003 mit einem kontroversen Sieg gegen den Australier Danny Green. Green hatte Beyer in den ersten beiden Runden zu Boden geschickt, wurde dann aber wegen eines absichtlichen Kopfstoßes disqualifiziert.

 

Am 6. Juni 2004 verlor er den WBC-Titel nach einer überraschenden Punktniederlage an den Italiener Cristian Sanavia, konnte den Gürtel aber vier Monate später im direkten Rückkampf durch K. o. in der sechsten Runde zurückgewinnen und so zum dritten Mal Weltmeister im Supermittelgewicht nach Version WBC werden. Im März 2005 gewann er den Rückkampf gegen Danny Green knapp nach Punkten. Die Titelverteidigung gegen Sakio Bika aus Kamerun wurde im Mai 2006 nach der fünften Runde wegen einer Platzwunde unter Beyers rechtem Auge infolge eines Kopfstoßes Bikas vorzeitig abgebrochen und als unentschieden gewertet. Am 14. Oktober 2006 fand in Kopenhagen ein Vereinigungskampf gegen den Dänen Mikkel Kessler, Titelträger des WBA-Verbandes, statt. Beyer verlor die Begegnung bereits in der dritten Runde nach einer schnellen Kombination von Kessler durch K. o.

 

Nach dieser Niederlage wurden Gerüchte um einen möglichen Rücktritt Beyers vom Boxsport laut, der aber nie offiziell verkündet wurde. Stattdessen erklärte Markus Beyer im Rahmen seiner Moderationstätigkeit im August 2007 bei der ARD, dass er durch den Kampf zwischen Arthur Abraham und Khoren Gevor selbst wieder Lust am Boxen bekommen habe und in den Ring zurückkehren wolle. Nach längeren Unstimmigkeiten mit seinem Promoter Sauerland wechselte Beyer Ende 2007 zu Arena Box-Promotion und unterschrieb einen Vertrag über vier Kämpfe für den Hamburger Boxstall. Für den Boxstall absolvierte er allerdings nur einen Kampf, einen Punktsieg in einem Aufbaukampf gegen den Russen Murad Machmudow im März 2008, da er nach langwierigen Verletzungsproblemen, unter anderem einem Ermüdungsbruch im fünften Lendenwirbelfortsatz, schließlich seine aktive Karriere beendete.

Sonstiges

04.12.2018 um 17:08 Uhr von Redaktion

 

2005 gründete er mit ihr die Promotionsagentur 12Rounds, die unter anderem Profiboxer wie Danilo Häußler, Richel Hersisia und Alexander Sipos betreute. Im März 2009 wurde die autorisierte Biographie Mit links und 40 Fieber veröffentlicht. Die Firma 12Rounds verließ Beyer Ende 2009. Beyer war von 2008 bis Anfang 2010 mit einer Sängerin von Mr. President, Daniela Haak, verheiratet und lebte mit ihr in Lilienthal bei Bremen. Danach zog er nach Schwarzenberg im Erzgebirge um. In der VOX-Show Ewige Helden erreichte er 2016 den fünften Platz. Ab 2015 war er als Experte für die MDR-Fernsehsendung Sport im Osten im Einsatz. Markus Beyer starb im Dezember 2018 im Alter von 47 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin.

Literatur

04.12.2018 um 17:07 Uhr von Redaktion

 

Monty Gräßler: Mit links und 40 Fieber: Die außergewöhnliche Karriere des Box-Weltmeisters Markus Beyer. 1. Auflage. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937025-48-3.

Weitere laden...
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Beyer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.